Operationalisierung von Gleichstellungszielen

 

Die Methode SMART bezieht den Aspekt der Messbarkeit als zentrales Element von Zielen ein. Operationalisierung von Gleichstellungszielen bezieht sich genau auf diesen Aspekt.

 

Messbar werden Ziele, indem Sie Kennzahlen und Indikatoren festlegen, die erreicht werden sollen. Wichtig dabei ist sowohl die

    quantitative Dimension (z.B. Anteil weiblichen Teilnehmerinnen an einer Weiterbildungsmaßnahme, Anteil von Frauen und Männern im Projektteam, Steigerungsraten z.B. Erhöhung der Frauenerwerbsquote, Anteil des Projektbudgets, das für Gleichstellungsmaßnahmen verwendet wird etc.)

 

als auch die

 

    qualitative Dimension (z.B. Anteil an Weiterbildungen für nicht-tradiotionelle und zukunftsträchtige Berufe, Erhöhung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Verankerung von Gender Mainstreaming in der Führungsspitze etc.)

 

zu berücksichtigen.

 

Ein gängiger quantitativer Indikator ist die Quote, die den Frauen- und Männeranteil in einem Bereich festlegt. Bei Quoten muss entschieden werden, ob eine Quote entsprechend der Geschlechterrelation ausreichend ist, oder die Frauenquote in bestimmten Bereichen z.B. höher/niedriger sein soll als der Anteil in der Zielgruppe. Auch muss überlegt werden, in wieweit Quoten auch qualitative Wirkungsdimensionen enthalten können. Das quantitative Gleichstellungsziel den Anteil von Frauen in männerdominierten Berufen zu erhöhen enthält z.B. gleichzeitig eine qualitative Dimension: Benachteiligungen von Frauen sollen dadurch abgebaut werden, dass traditionelle Geschlechterrollen, die Frauen in bestimmte Berufe drängen, aufgebrochen werden.

 

Das Kriterium der Messbarkeit ist dann erfüllt, wenn konkrete Kennzahlen etwa eine Quote von 70 zu 30, eine Erhöhung des Anteils um 5% etc. festgelegt werden oder im Falle von qualitativen Indikatoren festgelegt wird, was z.B. unter nicht-traditionellen, zukunftsträchtigen Berufen zu verstanden wird oder woran erkennbar ist, dass Gender Mainstreaming in der Führungsspitze verankert wurde etc.

 

Die Festlegung auf messbare quantitative wie qualitative Gleichstellungsziele ist Basis für die Evaluierung und Erfolgskontrolle am Ende des Projektes sowie die Planung weiterer gleichstellungspolitischer Maßnahmen.

 

Im Kontext der Programm- und Projektevaluation wird häufig zwischen

 

    Inputindikatoren

    Outputindikatoren

    Outcomeindikatoren und

    Impactindikatoren

 

unterschieden.

 

Mit Hilfe von Inputindikatoren werden die zur Zielerreichung eingesetzten Ressourcen (Finanzmittel, Personal, Technik) abgebildet.

 

Outputindikatoren stellen die unmittelbaren und konkreten Ergebnisse der durchgeführten Maßnahmen dar: Alle „greifbaren“ Ergebnisse wie z.B. Informationsbroschüren etc. sind damit gemeint.

 

Outcomeindikatoren dagegen beziehen sich auf den Nutzen bzw. die Resultate, welche durch den Output im Hinblick auf die Zielsetzungen erreicht werden konnten.

 

Impactindikatoren schließlich messen die längerfristigen Konsequenzen und dauerhaften Veränderungen, die durch den Projekt- oder Programmoutcome erzielt werden konnten.

 

Outcome- und Impactindikatoren sind somit beides Wirkungsindikatoren, die sich im Wesentlichen durch den zeitlichen Horizont der beobachteten Wirkungen unterscheiden. Sie beziehen sich ferner auf unterschiedliche Ebenen des Zielsystems: Outputindikatoren verstehen sich als Überprüfung der konkreten Projektergebnisse, Outcomeindikatoren verweisen auf die unmittelbar angestrebten Projektwirkungen während Impactindikatoren die Nachhaltigkeit der erreichten Veränderungen (und damit die Oberziele von Projekten und Programmen) in das Blickfeld rücken. *

 

 
* Wolfgang Meyer, Indikatorenentwicklung. Eine praxisorientierte Einführung, Ceval Arbeitspapiere, Nr. 10, 2004